Bis vor wenigen Tagen hätten wir auch nicht damit gerechnet, dass es mal einen Bedarf an selbst genähtem Mund-Nasen-Masken in unserer Region gibt. Aus Asien kannte man solche Bilder bereits vor Corona. Als dann jedoch eine Freundin aus dem Pflegebereich berichtete, dass auch bei Ihr das Material ausgeht und sie selbst den Mundbedeckungen für Ihre Mitarbeiterinnen näht, haben wir uns intensiv mit dem Thema beschäftigt. In vielen Bereichen fehlt eine einfache Mundbedeckung: Krankenhäuser, Pflegedienste, Hebammen, Physiotherapeuten und auch bei den Feuerwehren.
Der Deutsche Hausärzteverband ruft sogar seine Ärzte auf, Mund-Nasen-Masken selber zu nähen, siehe Beitrag beim NDR.
In anderen Ländern wie Tschechien gilt neuerdings sogar die Pflicht, eine entsprechende Atemmaske in der Öffentlichkeit zu tragen und viele Menschen müssen improvisieren. Auch Bayern hat am 20.04.2020 angekündigt, das eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit gelten wird.
Weil die medizinischen Mundschutzmasken überall ausverkauft sind, gibt es viele Menschen und Initiativen, die sich und anderen eine DIY Mundmaske nähen.
Eine selbstgenähte Mund-Nasen-Maske schützt nicht vor Corona / Covid19. Auch eine gekaufte Masek hilft in diesem Fall nicht. Lediglich Atemschutzmasken nach dem FFP2- oder FFP3-Standard bieten einen Schutz gegen Corona. Diese sollten jedoch medizinischem Fachpersonal vorbehalten sein.
Ein der Vergangenheit hieß es immer, man solle keine Schutzmasken tragen, da dies ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln würde, da man evtl. die vielfach erwähnten Hygiene-Maßnahmen wie häufiges Händewaschen, in den Ellbogen husten und das Nicht ins Gesicht fassen vernachlässigen würde.
Eine selbstgenähte Mund-Nasen-Maske kann jedoch helfen, andere nicht zu gefährden, wenn man selbst Träger des Virus ist. Durch Husten oder eine feuchte Aussprache werden kleine Tröpfchen in die Umgebung abgegeben. Außerdem bewirkt eine Mund-Nasen-Maske vielleicht, dass man sich selber weniger ins Gesicht fasst und somit evtl. Viren weiter verteilt.
Auch der Virologe Christian Drosten äußerte sich dazu im NDR-Podcast: „Würde aus gesellschaftlichem Druck heraus jeder eine Maske tragen, dann ist es tatsächlich so, dass man erwarten kann, dass eine Infektionsausbreitung durch diese Masken im Nahbereich (…) etwas verringert wird.„
BITTE BEACHTET: Wir sind keine Spezialisten für medizinische Schutzausrüstung und sehen uns nicht in der Lage, den medizinischen Nutzen einer selbstgenähten Mund-Nasen-Maske zu beurteilen oder Empfehlungen aussprechen, ob der Einsatz sinnvoll ist!
Am besten ist es natürlich, man vermeidet so viele Sozialkontakte wie möglich und bleibt einfach zu Hause.
Alternatives Schnittmuster
Hier haben wir ein weiteres Schnittmuster für eine vierteilige Mund-Nase-Maske zur Verfügung gestellt.
Kostenloses Schnittmuster zum Download
Wir haben für euch ein Schnittmuster sowie eine einfache Anleitung erstellt, mit der Ihr selbst eine Mund-Nasen-Maske nähen könnt.
Als Stoffe geeignet sind vor allem Baumwollstoffe. Diese sollte man bei 95 Grad waschen können. Je nach Farbe werden diese jedoch ausfärben und evtl. einfärben. Deshalb am besten vorwaschen oder heiß bügeln.
Zusätzlich kann man eine Schicht Atemvlies einnähen.
Materialliste
100% Baumwollstoff, Allesnähergarn, Gummiband / alternativ Schrägband, Schere, Stecknadeln
Passendes Material findet Ihr in unserem Shop.
Video: Schritt-für-Schrittanleitung
Frollein Elli hat am 21.04.2020 ein Video online gestellt, bei dem genau unser Schnittmuster und sogar der passende Stoff verwendet wird. Hier verlinken wir doch gerne. Selbstverständlich dürft Ihr auch den Kanal von Frollein Elli abonnieren.
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